Wolfgang Weber .und Weber 1965. Rund ein Jahr später schreibt er ein kleines Stück Fußball-Geschichte.
WM-Finale 1966 gegen Gastgeber England trifft Weber Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:2.
In der Verlängerung fällt das legendäre "Wembley-Tor" - drin oder nicht drin? Heute weiß man: Der Treffer war irregulär. Nach dem Lattenschuss von Geoff Hurst köpft Weber den von der Linie zurückspringenden Ball über das Tor ins Aus.
"Ich hätte den Ball ins Feld zurückköpfen sollen. Wenn das Spiel weitergegangen wäre, hätte Schiedsrichter Dienst sich bestimmt nicht getraut abzupfeifen, seinen Linienrichter Bachramow zu befragen und danach die folgenschwere Fehlentscheidung zu treffen", so der Kölner.
Der englische Spielmacher Bobby Charlton (M.) bejubelt das 3:2, Weber (r.) protestiert - vergeblich. Am Ende siegt England mit 4:2 nach Verlängerung.
Legendär die Härte des Innenverteidigers - hier 1966 im Länderspiel gegen Nordirland - gegen sich und seine Gegenspieler. Beim Viertelfinalspiel 1965 im Europapokal der Landesmeister gegen den FC Liverpool bricht sich der Kölner das Wadenbein und spielt bis zum Ende weiter. Ein Auswechseln ist damals noch nicht möglich.
Zwischen 1964 und 1974 bestreitet der beste deutsche Vorstopper der 60er-Jahre 53 Länderspiele und erzielt zwei Treffer.
Weber (M.) beginnt seine Laufbahn bei der SpVgg Porz und wechselt 1962 zum 1. FC Köln. Er muss eine einjährige Sperre hinnehmen, wird aber ein Jahr später mit dem FC erster deutscher Meister der neu gegründeten Fußball-Bundesliga.
Außerdem gewinnt der in Pommern geborene Verteidiger mit den Rheinländern 1968 den DFB-Pokal.
Weber und seine Kölner Teamkollegen Reinhard Schmitz, Heinz Flohe, Heinz Simmet, Harald Konopka und Jürgen Glowacz (v.l.) präsentieren sich 1973 mit Schnauzer.
Weber 1974. Eine Herzmuskel-Entzündung setzt der Karriere des Defensivspezialisten drei Jahre später ein jähes Ende. Da ist er gerade 32 Jahre alt. Einziger Trost: Als Co-Trainer unter Hennes Weisweiler erlebt Weber in der Spielzeit 1977/78 das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Der 1. FC Köln gewinnt das Double, wird Meister und Pokalsieger.